Welttag gegen Desertifikation und Dürre 2022
17. Juni 2022
Dürre ist eine der zerstörerischsten Naturkatastrophen in Bezug auf den Verlust von Menschenleben aufgrund ihrer Auswirkungen wie großflächigen Ernteausfällen, Waldbränden und Wasserstress. Verschlimmert durch Landdegradation und Klimawandel nehmen Dürren an Häufigkeit und Schwere zu, und zwar um 29 % seit dem Jahr 2000, wobei jedes Jahr 55 Millionen Menschen betroffen sind. Bis 2050 könnten schätzungsweise drei Viertel der Weltbevölkerung von Dürren betroffen sein. Dies ist ein globales und dringendes Problem.
"Die jüngsten Dürreperioden deuten auf eine prekäre Zukunft für die Welt hin. Nahrungsmittel- und Wasserknappheit sowie Waldbrände als Folge der schweren Dürre haben sich in den letzten Jahren verschärft."
Ibrahim Thiaw, Exekutivsekretär des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD)
Der diesjährige Welttag gegen Desertifikation und Dürre wird in Madrid, Spanien, begangen. Spanien ist anfällig für Dürre, Wasserknappheit und die damit verbundenen Auswirkungen des Klimawandels. Aber auch in Deutschland spüren wir klimawandelbedingt vermehrt die Folgen von Dürre.
Anlässlich des Welttags zeigt die UNCCD auf, was jeder tun kann.
Bleiben Sie nicht bei einem Tag stehen, sondern planen Sie einen monatlichen "Rettet-das-Wasser-Tag". Teilen, erweitern und vergrößern Sie Ihren Sie Ihren Einfluss online und offline, um einen vernünftigen Umgang mit Wasser zu fördern und die Auswirkungen der Dürre abzumildern.
Organisieren Sie Veranstaltungen zum Thema Dürre. Sprechen Sie mit Ihrer Gemeinde.
Unterstützen Sie Gemeinden bei der Bewältigung der Dürre. Keine noch so gute Frühwarnung wird funktionieren ohne Maßnahmen zum Schutz der am meisten gefährdeten Personen. Einrichtung von Dürreversicherungsprogrammen; Einrichtung von Lebensmittelbanken; Aufbau von Kapazitäten und Kampagnen für eine wassersparende Lebensmittelproduktion.
Regenerieren Sie Ihr Land. Ein gesundes Land ist ein natürlicher Speicher für Süßwasser. Wenn es degradiert ist, ist es das nicht. Pflanzen und konsumieren Sie trockenheitstolerante Pflanzen. Bewässern Sie effizient. Verwenden Sie Wasser mehrfach. Verringern Sie die Wasserverdunstung und die Bodenerosion.
Engagieren Sie sich in den Schulen. Aufklärung, Kommunikation und Aktivierung durch Kinder und Jugendliche.
Erforschen und verbreiten Sie praktische Ideen zur Dürreresistenz und informieren Sie lokale Gemeinschaften über über die am besten geeigneten Maßnahmen für ihre Böden und Landtypen.
Ob als Bürger, Unternehmen, Regierung oder UN-Partner - jeder kann mitmachen und mithelfen, die Dürren und ihre Folgen gemeinsam zu überwinden.
Eröffnungszeremonie in Abidjan,
Photo: IISD/ENB | Kiara Worth
WELTBODENKONFERENZ IN CÔTE D’IVOIRE hat begonnen - Schutz der Böden ist Grundlage für Ernährungssicherheit und Klima-Anpassung
Vertreterinnen und Vertreter aus fast 200 Staaten kommen derzeit in Abidjan, Côte d’Ivoire, zur 15. Weltbodenkonferenz zusammen. Die deutsche Delegation wird von Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth geleitet. Die Bundesregierung setzt sich dort für den weltweiten Schutz und die Rückgewinnung fruchtbarer Böden ein. Denn intakte Böden sind die Grundlage für Ernährungssicherheit und die Eindämmung der Klimakrise.
Die Konferenz – offiziell: Vertragsstaatenkonferenz der Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD COP 15) – dauert bis zum 20. Mai. Deutschland ist dem Anliegen als Sitzland des UNCCD-Sekretariats in Bonn auf besondere Weise verpflichtet.
Staatssekretär Jochen Flasbarth: "Wir stehen vor der enormen Herausforderung, mehrere Krisen gleichzeitig zu bewältigen: Hunger, Klimawandel, Covid-19, Krieg und die resultierenden Weltmarktschocks. Der fortschreitende Verlust von fruchtbaren Böden – und zwar überall auf der Welt – verringert unsere Widerstandsfähigkeit, auf diese Krisen zu reagieren. Jedes Jahr verliert die Welt eine Fläche mit fruchtbaren Böden vom Ausmaß Bulgariens. Das müssen wir stoppen. Ohne fruchtbare Böden gibt es auch keine Nahrungsmittel. Bei der Weltbodenkonferenz geht es darum, weltweit zusammenzuarbeiten, um den Zustand unserer Böden und Ökosysteme zu erhalten und wiederherzustellen."
Deutschland engagiert sich hierfür im Rahmen seiner Entwicklungszusammenarbeit durch ganz praktische Maßnahmen zur nachhaltigen Landnutzung in vielen Partnerländern: Erosionsschutz, Bäume pflanzen, Einsatz von Kompost. Damit können die Böden weiter als Wasser- und CO2-Speicher dienen und Bäuerinnen und Bauern können ihre Erträge teilweise sogar vervielfachen.
Technische Maßnahmen am Boden selbst sind jedoch nicht ausreichend. Entscheidend ist auch die richtige Rahmensetzung: Eine der deutschen Prioritäten für die Gespräche in Abidjan ist es, rechtliche und strukturelle Barrieren nachhaltiger Landnutzung abzubauen und positive Anreize für den Erhalt fruchtbarer Böden zu setzen: zum Beispiel über gesicherte Landrechte.
Staatssekretär Jochen Flasbarth: "Gesicherte Landrechte sind die Grundlage für gesunde Böden! Landnutzerinnen und Landnutzer brauchen Sicherheit, um in ihr Land investieren zu können. Nur wenn die Unterzeichnerstaaten der Weltbodenkonvention Landrechte sichern und Landnutzungskonflikte lösen, kann die Wiederherstellung von Böden langfristig Wirkung entfalten und die Zukunftsperspektiven der Ärmsten verbessern."
Das UNCCD ist das internationale Abkommen zum Schutz der Böden, zu dem sich fast 200 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen bekannt haben. Ein Hauptziel des UNCCD ist es, den Verlust fruchtbarer Böden bis 2030 zu stoppen. Deutschland gehört zu den stärksten Unterstützern des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD). Ähnlich wie bei der UN-Klimakonferenz treffen sich die Vertragsstaaten regelmäßig, um Beschlüsse zur weiteren Umsetzung des Übereinkommens zu treffen.