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Rehabilitierung der Böden in Äthiopien

Die Region Afar im Nordosten Äthiopiens zählt zu den Ärmsten des Landes. Mehr als die Hälfte der 1,4 Millionen Einwohner lebt unterhalb der absoluten Armutsgrenze. In dem trocken-heißen Gebiet herrschen Temperaturen von bis zu 48 °C. Dürren sind häufig, aber unregelmäßige und starke Regengüsse führen auch zu Überflutungen und Erosion. Da die Nomaden nicht ausreichend Nahrung für ihre Kamele, Rinder, Ziegen und Schafe finden, sind viele Flächen bereits überweidet. Ackerbau wird nur wenig betrieben. Die Bevölkerung wächst, was die Anforderungen an die Böden zusätzlich erhöht. Die Degradierung der Böden bedroht die Lebensgrundlage der Menschen. Auch den lokalen Behörden fehlt das Wissen, um die Weide- und Ackerflächen nachhaltiger zu bewirtschaften und die Böden wieder fruchtbarer zu machen.

Mit Mauern gegen den Hunger

„Früher stand das Gras in Äthiopiens Tiefland oft so hoch, dass von den Kühen nur noch die Hörner zu sehen waren“, weiß Kedir Hanfre. Er ist Gemeindevorstand im Distrikt Awra, wo heute Erosionsgräben das karge Land prägen. Dieses Bild ist dabei sich zu ändern. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt hier im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Maßnahmen, bei denen Flussschwellen und Trockensteinmauern errichtet werden, um das Wasser der regelmäßigen Überflutungen zu bremsen. So kann sich das Wasser verteilen und langsam versickern. Das hebt den Grundwasserspiegel und der Zugang zu dieser kostbaren Ressource wird einfacher. Außerdem wird die Abtragung des Bodens vermindert und Nährstoffe, die mit dem Flutwasser aus den Bergen angeschwemmt werden, lagern sich ab.

Entlang der Flussschwellen haben die Menschen so für sechs oder sieben Monate Wasser anstatt wie bisher nur für zwei Monate. Bislang wurden durch 41 wasserverteilende Flussschwellen und viele Trockensteinmauern rund 28.000  Hektar rehabilitiert. 328 Afari haben eine Ausbildung zum Maurer gemacht. Die Chancen, eine Arbeit zu finden, sind inzwischen sehr gut, denn die äthiopische Regierung plant, weitere Flussschwellen außerhalb des Projektgebietes zu bauen. Auch das Weidemanagement wird verbessert, denn durch Schutzzonen – etwa 11.000 Hektar Boden – können sich die Weideflächen erholen. Von den Maßnahmen profitieren bereits über 20.000 Menschen in der Region, davon überdurchschnittlich viele Frauen. 

Download Factsheet Äthiopien

Film: GIZ: Saving Afar Soils. 2016
Film: GIZ: We Were the People of Milk and Butter. 2016
Film: GIZ: Stone upon Stone: Water Spreading Weirs for Pastoralists. 2016