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Benin: bessere Böden für ein besseres Leben

Die meisten Menschen in Benin arbeiten in der Landwirtschaft, vorwiegend in kleinbäuerlichen Betrieben. Doch diese werfen kaum das Lebensnotwendigste ab: Fast 40 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Denn die Ackerböden des Landes verlieren zunehmend an Fruchtbarkeit. Hauptgründe für die Bodendegradierung sind falsche landwirtschaftliche Nutzung und die zunehmende Entwaldung. Dadurch ist die fruchtbare Humusschicht schutzlos der Erosion durch Wind und Wasser ausgesetzt. Der Klimawandel verstärkt diesen Prozess – die Böden versauern und laugen aus.

Zwei Drittel der Agrarfläche Benins – ein Gebiet von der Größe Sachsen-Anhalts – sind bereits betroffen. Bodendegradierung gefährdet die Ernährungssicherheit des westafrikanischen Landes und stellt es vor große Herausforderungen. Den Kleinbauernfamilien fehlen Kenntnisse zum Bodenschutz und der Zugang zu Saatgut für Pflanzen, die den Boden verbessern würden. Trotzdem steht nachhaltige Bodenbewirtschaftung nur selten auf den Lehrplänen der landwirtschaftlichen Berufsschulen.

Bodenschutz macht Schule

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) möchte dies ändern. Daher schulen lokale Partnerorganisationen der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Kleinbäuerinnen und -bauern darin, die Fruchtbarkeit ihrer ausgelaugten Böden zu verbessern.

Das Projekt wird in 4 Departements Benins implementiert, Zou und Collines im Süden sowie Bourgou und Alibori im Norden des Landes.

Seit Projektbeginn profitierten ca. 100.000 Kleinbäuerinnen und -bauern von Trainings- und Beratungsangeboten des Projekts, um die Fruchtbarkeit ihrer Böden zu verbessern und somit Ernteerträge zu steigern.

Das Programm richtet sich besonders an Frauen, die einen großen Teil der Feldarbeit tragen. Sie lernen zum Beispiel, die Pflanzen in Löcher zu setzen, die den Regen sammeln, umso mehr Wasser im Boden zu speichern.  Auch erlenen sie den Anbau verschiedener Hülsenfrüchte wie z.B.  Niebé – eine spezielle westafrikanische Bohnensorte –, die Stickstoff im Boden binden und so die Felder mit Nährstoffen anreichern. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen nicht nur, ihr eigenes Land besser zu bewirtschaften, sondern auch, dieses Wissen weiterzugeben.

Das Projekt arbeitet eng mit landwirtschaftlichen Fachschulen (Lycée Agricole Technique) zusammen und konnte erfolgreich bodenschutzrelevante Maßnahmen in deren Curricula integrieren. Seit 2018 wurden 6.000 Schülerinnen und Schüler erreicht sowie knapp 200 Lehrerinnen und Lehrer geschult.

Zudem wurden zehn „Trainer of Trainers“ zum Thema Bodenschutz fortgebildet. Sie haben ihr Wissen an rund 770 Feldberater vermittelt, von denen wiederum fast 100.000 Bäuerinnen und Bauern aus 456 Dörfern gelernt haben, ihre Felder nachhaltiger zu bewirtschaften und gleichzeitig die Erträge zu steigern. Großen Anklang finden die Radiokampagnen in lokalen Sprachen sowie Veranstaltungen zum Thema Bodenschutz, die das Thema weiter bekannt machen. Bereits ca. 120.000 Hektar (Stand Dezember 2020) Boden werden dauerhaft nachhaltig bewirtschaftet.

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