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Das Projekt 2000m²

Wie viel Boden brauchen wir, um uns zu ernähren? Womit kann uns Boden versorgen – und was müssen wir für den Boden tun? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Projekt „2000 m2“. Auf einem Acker dieser Größe zeigt es, welche Fülle von Nahrungs- und Genussmitteln nachhaltig erzeugt werden können.

Rund 1,4 Milliarden Hektar Ackerfläche gibt es auf der Erde und sieben Milliarden Menschen. „Auf jeden von uns kommen also 2000 Quadratmeter“ rechnet der Initiator des Projektes, Benny Haerlin von der Zukunftsstiftung Landwirtschaft vor. Das entspreche etwa der Fläche des Bundeskanzleramts. „Von diesen 2000 Quadratmetern sind weniger als 100 m² für den Gemüseanbau nötig und über 60 Prozent für Getreide. Das aber wird zur Hälfte für Viehfutter und Energieproduktion verwendet.“ Diese Relationen seien vielen Menschen nicht klar. „Auch wenn in 40 Jahren nur noch 1500 Quadratmeter Acker pro Kopf zur Verfügung stehen, reicht das völlig, wenn wir nicht noch von der Fläche Auto fahren [Anm. d. Red.: Herstellung von Biosprit], Schnitzel ohne Ende essen und ein Drittel wegwerfen,“ sagt der Food- und Agraraktivist.

In den Berliner Havelmathen bewirtschaftet Haerlin mit einem Koch, einer Landwirtin und vielen Helfern einen Acker so, dass sich davon ein Jahr lang eine Person und ihre Gäste gesund ernähren können. Sie dokumentieren Ertrag, Nahrungsmittelverbrauch und Abfall, der als Kompost wieder in den Boden eingearbeitet wird.

So können ihre Besucher vor Ort und auf der Website miterleben, wie Lebensmittel wachsen und was dazu nötig ist – an Ressourcen an Pflege und an Bodenbewohnern wie beispielsweise dem Regenwurm. Das Experiment läuft auch in China, Schottland und Schweden.

Über 40 Pflanzenarten werden biologisch angebaut, sorgen für Abwechslung auf dem Teller und Vielfalt auf dem Acker. „Das ergibt bei einigen Arten kurzfristig zwar weniger Ertrag, aber Kunstdünger und Pestizide zerstören langfristig die Bodenfruchtbarkeit, überdüngen Gewässer und ruinieren das Klima“, sagt Haerlin. „Nur wenn wir die Ackerfläche mit möglichst vielen Lebewesen teilen, bleibt uns der Organismus Boden auch langfristig erhalten.“