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Boden und Ernährung – ein Überblick

Boden ist Grund zum Leben. Wir leben auf ihm, aber vor allem auch von dem, was wir auf ihm anbauen: Boden ist die Grundlage für mehr als 90 Prozent der weltweiten Nahrungsmittel- und Viehfutterproduktion und damit für unsere tägliche Ernährung unersetzlich. Hochwertig und unbelastet bleiben Getreide, Gemüse und Fleisch, ebenso wie Genussmittel wie Wein, Tabak und Kaffee aber nur, wenn der Boden gesund bleibt.

„Du bist, was Du isst“ – unsere Nahrung kann nur so gesund und nährstoffreich sein, wie es der Boden ist, auf dem sie angebaut wird. Boden, diese wenige Dezimeter dicke fruchtbare Schicht Erde, ist die Grundlage für unser körperliches Wohlergehen. Wir alle sind also auch das, was unser Boden ist.

Doch Boden ist ein knappes Gut und als Ressource nicht erneuerbar. Ganze 2.000 Jahre braucht es in etwa in Deutschland durchschnittlich, bis zehn Zentimeter Boden entstehen. Dieser besteht aus unterschiedlichen Schichten, welche sich durch Witterungsverhältnisse, Bodenorganismen, Klimabedingungen, Vegetation, Gesteine und den Einfluss des Menschen bilden.

Die konventionelle Landwirtschaft leistet den mit Abstand größten Teil der weltweiten Nahrungsmittelversorgung. In Deutschland wurden im Jahr 2013 rund 94 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche von konventionellen Betrieben bewirtschaftet. Im Falle eines Anbaus mit nicht-nachhaltigen Techniken wird gesunder Boden belastet und geht langfristig verloren.

In den vergangenen 40 Jahren ist durch Überweidung, Entwaldung und nicht nachhaltige Bodenbewirtschaftung bereits ein Drittel der weltweiten Ackerfläche unbrauchbar geworden. Insgesamt ist die Existenz von mindestens 1,5 Milliarden Menschen durch Land- und Bodendegradation in Gefahr, betroffen sind vor allem Subsahara-Afrika und Südamerika.

Gleichzeitig benötigen wir immer mehr Boden, um die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung sicherzustellen und die in den Industrieländern und aufstrebenden Staaten steigenden Konsumansprüche zu bedienen. Bis 2050 werden etwa 70 Prozent mehr Lebensmittel benötigt als heute – und damit auch mehr fruchtbarer Boden.

Ein nachhaltiger Umgang mit Boden und allem, was in und auf ihm gedeiht, ist vor diesem Hintergrund die Voraussetzung, um den wachsenden Herausforderungen entsprechen zu können. Wir müssen den Boden schützen, aber auch die Lebensmittelverschwendung eingrenzen. Denn jeden Tag werfen wir Nahrungsmittel in enormen Mengen weg – während jeder achte Mensch auf der Welt hungert. Würden wir mehr von dem, was angebaut wird, auch wirklich konsumieren, könnte mehr Boden dort einen Beitrag leisten, wo Lebensmittel fehlen.