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Boden & Wasser

Die Ressourcen Boden und Wasser sind untrennbar miteinander verbunden. Fruchtbare Böden nehmen mehr Regenwasser auf, welches langsam wieder an Pflanzen, Bodenleben und Grundwasser abgegeben wird. Sie wirken wie ein Wasserspeicher und Wasserfilter. Dies ermöglicht Menschen Zugang zu
saubere Trinkwasser. Zugleich beeinflusst Wasser die Prozesse im Boden und das, was auf ihm wächst; es kann zugleich auch eine Bedrohung für Ackerland werden.

Ohne Wasser kann auf Böden nichts wachsen. Doch ist die dünne fruchtbare Bodenschicht empfindlich. Durch falsche Bewirtschaftung sowie vom Menschen verursachte Umweltveränderungen entstehen Schäden an Böden – diese können durch Wasser oder die Folgen von Bewässerung beschleunigt werden.

Insbesondere dort, wo einseitige Fruchtfolgen und Monokulturen vorherrschen, werden Böden degradiert, das heißt sie verlieren ihre Fähigkeit, Leistungen für Mensch und Ökosysteme zu erbringen. Wind und Niederschläge können dann die Bodenschicht auf den freiliegenden Ackerflächen leicht abtragen – ein Prozess, der Erosion genannt wird. Rund 85 Prozent aller degradierten Flächen sind von Erosion betroffen. Jedes Jahr werden somit weltweit Millionen Tonnen ehemals fruchtbaren Bodens durch Wind und Wasser von den Feldern abgetragen. Erosion hat doppelt negative Folgen für den Menschen: An dem Ort, an dem der Boden erodiert, das heißt abgetragen wird, kommt es zum Beispiel zu Humus-Verlust und damit schlechteren Bedingungen für Pflanzen. Dort, wo der erodierte Boden hin gelangt, kommt es zu Verschlämmung von Gewässern, sodass etwa Stauseen und Hafenbecken mit massiven Investitionen immer wieder ausgebaggert werden müssen.

Die Folgen sind in mehrfacher Hinsicht problematisch: Denn degradierte Böden verlieren die Fähigkeit, Regenwasser aufzunehmen, der Grundwasserspiegel sinkt. Zudem wird der Boden für den Ackerbau unbrauchbar – mit verheerenden Folgen für die betroffenen Menschen. Gerade die 50 am wenigsten entwickelten Länder der Welt sind besonders stark von Degradation betroffen. Verglichen mit 2005 wird nach Einschätzung der Welternährungsorganisation FAO die verfügbare Anbaufläche pro Kopf bis 2050 um rund zwölf Prozent in den Industrieländern und um 25 Prozent in den Entwicklungsländern abnehmen. Die landwirtschaftliche Nutzfläche pro Person sinkt damit in Entwicklungsländern auf 0,14 Hektar ab. 1960 waren es noch 0,33 Hektar.

Diese Entwicklung kann jedoch gebremst werden: Eine möglichst permanente Bedeckung des Bodens mit Pflanzen, schonende Bodenbearbeitung, die Bepflanzung mit Mischkulturen, der Aufbau von Bodenhumus, die Vermeidung der ackerbaulichen Bewirtschaftung in Steillagen und die Terrassierung des Bodens helfen, die Folgen der Erosion zu vermeiden und die Bodenbildung zu fördern. Zudem wird eine Verdichtung des Bodens verhindert. Dies hat zur Folge, dass mehr Wasser infiltrieren kann und anschließend zu tieferen Schichten versickert, wo es den Grundwasserspiegel stabil hält.

Eine wachsende Bedrohung für die Fruchtbarkeit des Bodens ist in vielen Weltgegenden auch die Versalzung: In immer mehr trockenen und halbtrockenen Weltgegenden reichert sich infolge von landwirtschaftlicher Bewässerung Salz im Boden an. Dies führt langfristig zu einem Verlust der Bodenfruchtbarkeit. Jeden Tag gehen dadurch auf der Welt rund 2.000 Hektar fruchtbares Land verloren.

Dies alles zeigt: Ein veränderter Umgang mit den lebenswichtigen Ressourcen Boden und Wasser ist nötig. Denn nur dort, wo für intakte Böden und sachgemäßen Umgang mit Wasser gesorgt wird, können Menschen nachhaltig Landwirtschaft betreiben und Wasserressourcen nutzen. Wird Boden weggeschwemmt, versalzt oder verunreinigt, verliert auch der Mensch die Grundlage, die ihn ernährt.