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„Terre, notre mère“ – mit Musik sensibilisieren

In Burkina Faso wird mit zunehmendem Bevölkerungsdruck der sichere Zugang zu Boden für Frauen, Jugendliche und Migranten in ländlichen Regionen immer schwieriger. Der Song „Terre, notre mère“ soll helfen, den Dialog zwischen den Bürgern (traditionelle und religiöse Oberhäupter, indigene Bevölkerung, Migranten, Männer, Frauen und Jugendliche) zu fördern. Um eine größtmögliche Reichweite zu erzielen, wurde dieser Song in den drei größten Sprachen Burkina Fasos geschrieben: Mooré, Dioula und Peul. Das Musikvideo existiert in zwei Ausführungen: französische und englische Untertitel.

Onasis Wendker, Reggaemusiker aus Ouagadougou, Burkina Faso

In Burkina Faso wird mit zunehmendem Bevölkerungsdruck der sichere Zugang zu Boden für Frauen, Jugendliche und Migranten in ländlichen Regionen immer schwieriger. Dies führt einerseits zu Landkonflikten und andererseits zu negativen Auswirkungen wie der Bodendegradierung durch Übernutzung. Um potenzielle Landkonflikte zu verhindern und bestehende zu mildern, unterstützt ProSol den Aufbau lokaler Kommissionen zur Konfliktschlichtung und berät jene bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben. So sollen soziale und rechtliche Unsicherheiten reguliert und die langfristige Nutzung gesichert werden, um Anreize für Investitionen in den Bodenschutz zu schaffen.

Das Vorhaben „Rehabilitierung und Schutz degradierter Böden in Verbindung mit der Stärkung lokaler Instanzen des ländlichen Bodenrechts in Burkina Faso“ (ProSol) ist ein Länderpaket des Globalvorhabens Bodenschutz und Rehabilitierung degradierter Böden und Teil der „Sonderinitiative EINEWELT ohne Hunger“ (SEWOH).

Obwohl in Burkina Faso Frauen in der Landwirtschaft und in der Nahrungsmittelsicherung im Haushalt eine wichtige Rolle spielen, ist ihr Zugang zu Landressourcen und anderen Produktionsmitteln begrenzt und unsicher. Landtitel und Eigentumsrechte werden gemäß den Gesetzen 034-2009 und 034-2012 ohne Diskriminierung gewährt. Jedoch gibt es in Burkina Faso nach wie vor einen Rechtspluralismus und lokale Praktiken, die die Rechte von Frauen oft ausschließen oder benachteiligen. Oftmals ist die Bodenqualität auf den von Frauen bewirtschafteten Feldern schlechter und der Zugang zu Produktionsmitteln ist erschwert. Dies führt zu einer geringen Produktivität und folglich zu einer erschwerten Ernährungssicherung ihrer Kinder. Vor diesem Hintergrund konnte ProSol den burkinische Reggaemusiker Onasis dazugewinnen, für das Länderpaket einen Song zu schreiben. Mit dem Song wird insbesondere die Bevölkerung angeregt  Frauen, Jugendlichen und Migranten den Zugang zu landwirtschaftlichen Produktionsgebieten zu erleichtern.

Zum YouTube Video mit französischen Untertiteln

Zum YouTube Video mit englischen Untertiteln

Der Song „Terre, notre mère“ zielt darauf ab, den Dialog zwischen den Bürgern (traditionelle und religiöse Oberhäupter, indigene Bevölkerung, Migranten, Männer, Frauen und Jugendliche) zu fördern. In einem regelmäßigen Austausch zwischen dem Musiker, dem Experten für Bodenrecht, der Genderbeauftragten sowie den Experten für Kommunikation und Wissensmanagement, wurde sichergestellt, dass der Sensibilisierungssong ein besonderes Augenmerk auf die Situation der Frauen, Migranten und Jugendlichen hat, damit der Song dazu beiträgt, das seit 2009 geltende Bodenrecht besser bekannt zu machen.

„Terre, notre mère“ soll landesweit in den Radiosendern Burkina Fasos gespielt werden. Darüberhinaus soll das Musikvideo in den Kinosälen als Vorspann von Filmen gezeigt sowie als Einführung bei Fortbildungen im Rahmen des Handlungsfeldes B „Stärkung lokaler bodenrechtlicher Instanzen“ genutzt werden. Zudem erhofft sich ProSol, dass das Lied bei den Jugendlichen großen Anklang findet und dass das Musikvideo in den sozialen Medien geteilt wird. Um eine größtmögliche Reichweite zu erzielen, wurde dieser Song in den drei größten Sprachen Burkina Fasos geschrieben: Mooré, Dioula und Peul. Das Musikvideo existiert in zwei Ausführungen: französische und englische Untertitel. Somit kann der Song nicht nur innerhalb Burkina Fasos genutzt werden, sondern auch außerhalb in GIZ Projekten, die zur selben Thematik arbeiten.

Da das Lied „Terre, notre mère“ eine sensible Nachricht trägt, wurde das Musikgenre mit grosser Sorgfalt ausgewählt. Da für manche Menschen das Thema Landrechte und der sichere Zugang von Frauen, Migranten und Jugendlichen zu ländlichem Boden provokant sein kann, soll das Genre des Liedes das friedliche Zusammenleben fördern. Afro-Reggae erwiess sich dabei für den burkinischen Kontext als am geeignesten. Dieses Genre ist in Burkina Faso sehr verbreitet. Reggaesongs adressieren gesellschaftspolitische Themen wie Unterdrückung und soziale Ungleichheit. Gleichzeitig bespielt diese Musikrichtung Themen wie Frieden, Liebe und Menschlichkeit. Dies bestätigste auch die UN-Kulturorganisation Unesco, als sie am 29. November 2018 Reggae auf die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen haben. Durch eine afrikanische Einfärbung mittels der Klänge des Balafon und der Kora, soll sich der Hörer leicht mit der Musik und der Botschaft des Liedes identifizieren können.

Onasis ist ein 32-jähriger Reggaemusiker aus Ouagadougou, Burkina Faso. Er macht vielseitigen Reggae und Afro-Beat. Seit 2011 gibt Onasis Konzerte und spielt auf Festivals in Burkina Faso, Madagaskar und Frankreich. 2014 gewann er in Burkina Faso die Auszeichnung „Lauréat de la révélation“ bei der ersten Ausgabe des Musikpreises „Marley d'or“. Sein Repertoire beinhaltet 18 Lieder auf Französisch und Mooré. Seine Lieder handeln von traditionellen Werten, seiner Heimat Burkina Faso, Menschlichkeit, gegenseitigen Respekt, aber auch sozialkritische Themen.